Wenn ein Feuermelder piept, ist das zunächst immer ein Schock. Das ist auch gut so, denn die klugen Melder sollen Sie und Ihre Mitbewohner sofort auf eine drohende Gefahr durch Brände und Rauchentwicklung hinweisen. Sobald Sie also das durchdringende Piepen wahrnehmen, ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend.
Besonders in den Nachtstunden sind Feuermelder oft der einzige Schutz vor einer tödlichen Rauchvergiftung. Tatsächlich sind mehr als 70 % der Brandopfer in Deutschland nicht durch das Feuer selbst verletzt oder getötet worden, sondern durch das Einatmen der beim Brand entstehenden giftigen Rauchwolken. Das Einatmen geringster Mengen führt schnell zur Bewusstlosigkeit und kann fatale Folgen haben.
Feuermelder warnen frühzeitig und geben Ihnen und Ihren Liebsten die nötige Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen. Dabei sind Risikogruppen wie Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen besonders gefährdet, da sie oft langsamer auf Gefahrensituationen reagieren können. Daher gilt: Ein funktionierender Feuermelder kann Leben retten und sollte in keinem Haushalt fehlen.
Doch was ist eigentlich genau zu tun, wenn der Feuermelder piept und wie steht es um Montage, Pflicht zur Anbringung und vieles mehr? In unserem Blogbeitrag informieren wir Sie vollumfänglich über die Anbringung, die Wartung sowie mehr zum Feuermelder.
Hinweis: Im folgenden Abschnitt haben wir Ihnen den Unterschied zwischen einem Feuermelder und einem Rauchmelder erklärt. Prinzipiell lassen sich die beiden Wörter synonym verwenden, um Missverständnisse zu vermeiden, sprechen wir hier jedoch von unterschiedlichen Geräten!
Feuermelder oder Rauchmelder?
Obwohl die Begriffe „Feuermelder“ und „Rauchmelder“ oft synonym verwendet werden, gibt es feine Unterschiede, die Sie kennen sollten. Die wohl wichtigsten Unterschiede liegen dabei in der Funktionsweise der Geräte.Ein Rauchmelder ist das Gerät, das in deutschen Haushalten per Gesetz vorgeschrieben ist. Er erkennt Rauchpartikel in der Luft und warnt mit einem lauten Alarm. Besonders in Wohn- und Schlafräumen sowie Fluren, die als Fluchtwege dienen, sollten Rauchmelder unbedingt installiert werden. Die Gründe hierfür sind so simpel wie einleuchtend: Schlaf- und Wohnräume beherbergen Sie und Ihre Familie bei Nacht am häufigsten. Im Schlaf wird der menschliche Geruchssinn jedoch so weit heruntergefahren, dass dieser uns nicht mehr vor Rauch warnen kann. Flure gelten hingegen als Fluchtwege, die im Ernstfall nicht abgeschnitten sein dürfen. Im Gegensatz dazu registrieren temperatursensible Feuermelder (auch Hitzemelder genannt) schnelle Temperaturanstiege und schlagen Alarm, wenn die Raumtemperatur plötzlich steigt. Sie sind besonders in Räumen sinnvoll, in denen es häufig zu Rauchentwicklung kommt, aber keine Feuergefahr besteht, wie etwa in Küchen oder Garagen. Herkömmliche Rauchmelder würden in der Nähe einer Kochstelle durch den aufsteigenden Wasserdampf zu häufig Fehlalarme auslösen!
Ein Kohlenmonoxidmelder (CO-Melder) ist zwar kein direkter Feuermelder, gehört aber ebenso in Haushalte mit Feuerstätten, wie etwa Kamine oder Gasheizungen. Kohlenmonoxid ist ein farb- und geruchloses Gas, das bei unvollständiger Verbrennung entsteht und innerhalb kürzester Zeit zu Vergiftungen führen kann. Ein CO-Melder warnt Sie, bevor die Konzentration in der Luft gefährlich hoch wird. Wir empfehlen daher, die CO-Melder grundsätzlich in jedem Raum anzubringen, der einen Kamin oder eine bereits erwähnte Gasheizung besitzt.
Die Feuermelder Pflicht in Deutschland
Im Grunde bezieht sich die „Feuermelder-Pflicht“ auf Rauchmelder, da diese in den meisten Fällen den entscheidenden Schutz bieten. Zusammengefasst bedeutet die „Feuermelder-Pflicht“ in der Praxis vor allem, dass in Deutschland Rauchmelder verpflichtend sind. Je nach individuellen Bedürfnissen und der Risikobewertung in Ihrem Haushalt können jedoch auch Hitzemelder oder CO-Melder sinnvoll sein. Ein Feuermelder ist somit eigentlich nicht verpflichtend, kann aber eine sinnvolle Ergänzung zum rechtlich vorgeschriebenen Rauchmelder sein. Jede Minute zählt im Brandfall – darum sind Geräte, die Sie frühzeitig warnen können, so wichtig. Genauso wichtig ist es natürlich auch, korrekt zu reagieren, wenn der Feuermelder piept. Die Pflicht zur Installation eines Rauchmelders ist in allen 16 Bundesländern gesetzlich verankert, wobei es regionale Unterschiede bei der Umsetzung gibt.Feuermelder Pflicht in allen 16 Bundesländern
Jedes Bundesland hat seine eigenen Regeln und Fristen zur Feuermelder Pflicht. In der Regel gilt, dass Rauchmelder in Neubauten sofort installiert werden müssen, während Bestandsbauten meist eine Frist für die Nachrüstung haben. Diese Firsten sind jedoch mittlerweile alle bereits abgelaufen!Sehen Sie sich hier an, welche Bundesländer Besonderheiten bei der Rauchmelder Pflicht aufweisen:
- Baden-Württemberg: Hier müssen Rauchmelder in Schlafzimmern, Kinderzimmern und Fluren installiert sein. Die Verantwortung liegt beim Eigentümer der Immobilie beziehungsweise beim Vermieter.- Bayern: Die Installationspflicht galt für Neubauten ab 2013, für Bestandsbauten musste bis 2017 nachgerüstet werden. Der Mieter ist für die Wartung zuständig.
- Berlin: In Neubauten gilt die Pflicht seit 2016, für Bestandsbauten seit 2020. Hier trägt der Eigentümer die Verantwortung sowohl für die Installation als auch für die Wartung.
- Hamburg: Hamburg hat schon früh, 2010, eine Rauchmelderpflicht eingeführt. Der Vermieter installiert, der Mieter wartet.
- Nordrhein-Westfalen: Hier bestand für Bestandsbauten eine Frist bis 2017. Der Eigentümer muss die Installation und Wartung übernehmen.
Häufigste Ursachen, wenn der Feuermelder piept
Ein Feuermelder piept aus verschiedenen Gründen. Dabei kann es sich um einen echten Alarm handeln oder um eine Warnung, die durch andere Einflüsse ausgelöst wird. In jedem Fall ist es wichtig, die Ursache zu ermitteln und entsprechend zu reagieren. Natürlich haben wir alle gelernt, wie in einem Brandfall gehandelt werden sollte. Dennoch liegt diese Übung bei vielen Menschen bereits einige Jahre in der Vergangenheit und sollte daher aufgefrischt werden.
In den folgenden Abschnitten informieren wir Sie darüber, was bei einem (Fehl)Alarm, einer schwachen Batterieleistung oder einem kaputten beziehungsweise gestörten Sensor zu tun ist und wie Sie richtig reagieren, wenn der Feuermelder piept.
Alarm durch erkannten Brand
Der Hauptgrund für den Alarm eines Feuermelders ist, dass die Temperatur im Raum schlagartig ansteigt. Zumindest, sofern Sie einen Hitzemelder verwenden. Bei einem CO-Melder ist hingegen die Kohlenmonoxid-Belastung in der Luft bereits so hoch, dass Sie das Gebäude umgehend verlassen sollten, um fatale Folgen oder ernsthafte Schäden zu vermeiden.Fehlalarm durch Temperatur oder Dampf
Küchen und Badezimmer sind häufige Orte für Fehlalarme. Hohe Temperaturen beim Kochen können Hitzemelder dazu bringen, fälschlicherweise Alarm zu schlagen. Hier empfiehlt sich die strategische Platzierung eines Feuermelders, der weniger sensibel auf Dampf oder Temperaturen reagiert. Am besten installieren Sie diese zudem stets ein Stück abseits von Herden und Duschkabinen.Schwache Batterieleistung
Ein regelmäßig piepender Melder zeigt oft eine schwache Batterie an. Das Gerät sendet in diesem Fall kurze Signaltöne im Abstand von etwa 30 bis 60 Sekunden, um Sie darauf hinzuweisen, die Batterie zu wechseln. Dieser Alarmton ist weniger laut als bei einem echten Feueralarm, sollte aber nicht ignoriert werden. Viele moderne Feuermelder sind bereits mit 10-Jahres-Batterien ausgestattet und umgehen dieses Problem in der Regel zuverlässig.Korrekt verhalten, wenn der Feuermelder piept
Nun, da Sie verstanden haben, weshalb Ihr Feuermelder piept, sollten Sie sich sofort richtig verhalten können. Insbesondere bei einem echten Feueralarm ist es wichtig, keinerlei Zeit zu verlieren und so schnell wie möglich alle Personen im Gebäude zu warnen. Wir haben Ihnen Anleitungen und Erklärungen zusammengefasst, welche Ihnen sowohl im Ernstfall als auch bei falschen Alarmen weiterhelfen können. Bitte lesen Sie diese sorgfältig durch.Bei einem echten Alarm
Wenn der Feuermelder aufgrund eines echten Brandes ausgelöst wird, zählt jede Sekunde. Besonders wichtig ist daher, dass Sie sofort reagieren und keine Zeit an die Mitnahme von unnötigen Gegenständen oder Löschversuche verschwenden. Gerade, wenn der Brandherd bereits recht groß geworden ist, muss das Gebäude unverzüglich geräumt werden.Sie sollten sofort die folgenden Schritte befolgen:
1. Ruhe bewahren: Vermeiden Sie Panik, da dies zu irrationalen Entscheidungen führen kann. Ein bereits vorab, zu ruhigen Zeiten, überlegter Fluchtplan kann hierbei entscheidend sein. Zudem raten wir dazu, alle Fluchtwege stets intakt und aufgeräumt zu halten.2. Fluchtweg suchen: Begeben Sie sich zum nächsten Notausgang. Kriechen Sie, wenn nötig, auf dem Boden, da Rauch nach oben steigt. So lassen sich Vergiftungen durch die Rauchwolken verzögern. Dennoch sollten Sie nicht länger im Gebäude bleiben als absolut zwingend notwendig.
3. Andere warnen: Wecken oder informieren Sie Ihre Mitbewohner, vordergründig schlafende oder hilflose Personen wie Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung. Helfen Sie diesen nach Möglichkeit aus dem Gebäude und weisen Sie die Personen an, Mund sowie Nase bedeckt zu halten.
4. Türen schließen: Flüchten Sie aus dem Gebäude und schließen Sie Brandschutztüren sowie andere Durchgänge ohne diese abzuschließen hinter sich. So kann die Ausbreitung der Flammen häufig verzögert werden.
5. Notruf 112 wählen: Wenn Sie sich in Sicherheit befinden, alarmieren Sie die Feuerwehr. Geben Sie den Ort des Brandes an und informieren Sie die Rettungskräfte über möglicherweise verletzte Personen sowie über Menschen, die sich noch im Gebäude aufhalten.
Denken Sie daran, dass Rauch bereits nach wenigen Atemzügen lebensgefährlich werden kann. Besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Reaktionsfähigkeit kann ein Brand verheerende Folgen haben. Hier empfiehlt sich der zusätzliche Schutz durch Brandschutztüren, die Feuer und Rauch für eine begrenzte Zeit aufhalten und Ihnen wertvolle Minuten zur Flucht verschaffen.
Feuermelder ausschalten bei einem Fehlalarm
Wenn der Feuermelder piept und einen Fehlalarm meldet, ist das zwar nervig, sollte aber als Sicherheitsmaßnahme ernst genommen werden. Oft lässt sich der Fehlalarm durch Drücken des „Stummschalten“-Knopfs beenden. Einige Rauchmelder bieten auch die Möglichkeit, den Alarm für eine bestimmte Zeit zu unterbrechen, während Sie die Ursache überprüfen. Der Knopf zur Stummschaltung befindet sich standardmäßig genau mittig im Gerät und lässt sich entweder mit den Fingern oder einem Besenstiel simpel eindrücken.
Prüfen Sie, ob möglicherweise der Sensor beschädigt oder durch eine plötzlich gestiegene Temperatur verwirrt wurde. Sollte ein erneuter Fehlalarm auftreten, entsorgen Sie das Gerät und tauschen Sie dieses schnellstmöglich aus.
Feuermelder Batterie wechseln bei schwacher Batterieleistung
Wenn Ihr Feuermelder aufgrund schwacher Batterien piept, sollten Sie die Batterien umgehend austauschen. Öffnen Sie das Gehäuse des Melders, entnehmen Sie die alte Batterie und setzen Sie eine neue ein. Achten Sie darauf, nur die empfohlenen Batterietypen zu verwenden. Moderne Feuermelder sind oft mit 10-Jahres-Batterien ausgestattet, die die Wartung erleichtern.
In vielen Fällen bieten genau diese Feuermelder übrigens keine Möglichkeit, um die Batterien nach Ablauf der 10 Jahre zu wechseln. Grund dafür ist, dass alle Melder ohnehin in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden sollten – unabhängig von ihrer Batterieleistung.